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Bunte Bio-Gemüse-Vielfalt

Samenfeste Sorten aus Bio-Züchtung verhindern Gentechnik durch die Hintertür
Wer Bio-Möhren oder Bio-Tomaten kauft, wähnt sich in puncto Gentechnik auf der sicheren Seite. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die EU-Bio-Verordnung schreibt vor, dass die verwendeten Sorten auch biologisch vermehrt werden müssen. Gibt es aber keine ausreichenden Mengen an Bio-Saatgut, dürfen Bio-Bauern auch konventionelles Saatgut aussäen. Und selbst bei Bio-Saatgut gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, auf welchem Züchtungsweg diese Sorten entstanden sein müssen. Daher engagieren sich Bio-Bauern, -Anbauverbände und -Züchtungsinitiativen seit Jahren intensiv darum, neue Hintertürchen für die Anwendung von Gentechnik im Bio-Saatgut zu verhindern. Mit dem Kauf von samenfesten Gemüsesorten in Ihrem Bio-Laden unterstützen Sie aktiv Bio-Züchtungsinitiativen, die vielfältige, aromatische und agronomisch geeignete samenfeste – und damit frei vermehrbare – Sorten entwickeln.

Möhren mit Charakter
Bei Wein, Äpfeln oder Kartoffeln ist Ihnen wahrscheinlich bewusst, dass es ganz unterschiedliche Sorten gibt. Aber wie viele Möhrensorten kennen Sie?
Ob Rodelika, Milan oder Fynn, sie alle haben ihren ganz eigenen Charakter.
Bei diesen und weiteren samenfesten Sorten ist ein Nachbau möglich, d.h. sie können aus dem Samen der Elterngeneration direkt weiter vermehrt werden.
Dahingegen entsteht Saatgut von Hybridsorten, wenn zwei verschiedene Elternlinien mit unterschiedlichen Eigenschaften gekreuzt werden. Deren Saatgut ist in der Regel nicht nachbaubar.

Unterstützung für den GLS-Saatgutfonds
Um für den Ökolandbau geeignete Sorten zu entwickeln und das Saatgut als Kulturgut zu erhalten, sind die gemeinnützigen Züchtungsinitiativen auf die gesellschaftliche Unterstützung angewiesen. Denn die Entwicklung von patentfreien und fruchtbaren Sorten ist zeit- und kostenintensiv und kann sich nicht allein über die Vermarktung des Saatgutes finanzieren. Der Saatgutfonds unterstützt seit 1996 die Arbeit von Gemüse-, Getreide- und Obstzüchtungsinitiativen, die schon über 60 neue Gemüse- und Getreidesorten entwickelt haben. Er wird von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft betreut. Diese engagiert sich für die ökologische Landwirtschaft und ist innerhalb der GLS Treuhand e.V. organisiert.
www.zukunftsstiftung-landwirtschaft.de