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Ackerbegleitgrün?!

So werden Hecken auch genannt und diese sind nicht nur ein beliebter Sichtschutz für Haus und Garten, sondern gleichzeitig Kantine und Kinderstube für Wildbienen und andere Insekten!

Naturhecken aus heimischen Sträuchern erfüllen vielfältige Funktionen. Im Zuge der Flurbereinigungen in den letzten Jahrzehnten mussten viele Hecken für größere Ackerflächen weichen. Sie wurden als ertragsmindernde Faktoren für die angrenzenden Felder betrachtet, die den Feldfrüchten Wasser und Nährstoffe wegnehmen.

Heute weiß die Wissenschaft, dass Hecken aktiver Arten- und Klimaschutz sind. Sie sind Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Je vielfältiger und älter Hecken sind, desto reicher gedeckt ist der Tisch für Wildtiere aller Art. Hecken liefern Nüsse und Beeren für Vögel und kleine Säugetiere, diese wiederum jagen im größeren Umfeld der Hecke nach Schnecken, Insekten und Würmern und reduzieren damit auf natürliche Weise den Schädlingsbefall der Ertragskulturen auf den angrenzenden Feldern. Bienen und andere bestäubende Insekten finden vom Frühjahr bis in den Spätsommer reichlich Blütennektar und Pollen. Sie bestäuben dabei quasi im Vorbeiflug die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und der Honigertrag fällt höher aus. Und mit dem guten Nahrungsangebot sind Hecken auch attraktive Plätze, um Nachwuchs großzuziehen.

Doch laut dem Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig (Quelle: bit.ly/3s7WKGS) leisten Hecken noch viel mehr: Eine auf Ackerland neu angelegte Hecke von 720 Metern Länge kann langfristig die gesamten Treibhausgasemissionen kompensieren, die ein Mensch in Deutschland durchschnittlich in 10 Jahren erzeugt! Das dichte Geäst und Blattwerk fördert die Taubildung und verzögert die Verdunstung von Regenwasser, was sich positiv auf den Wasserhaushalt der Böden auswirkt. Das Herbstlaub bringt zusätzliche Nährstoffe in den Boden und fördert den Humusaufbau und bindet damit Kohlenstoff. Als Windfang schützen Hecken erheblich vor Bodenerosion. Zusätzlich verbinden Hecken Biotope miteinander und unterstützen damit die Ausbreitung von Tieren und Pflanzen.