Kakao, ob zum Backen, zum Trinken oder als „klassische“ Tafel Schokolade, ist aus unserem Alltag kaum mehr weg zu denken. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ob die lateinamerikanischen Kakaoanbauer:innen schon einmal selbst Schokolade gegessen haben?
Tatsächlich können sich diesen Luxusartikel viele Kakaoanbauer:innen gar nicht leisten und haben Schokolade noch nie probiert. Schokolade ist ein westlicher Luxusartikel mit einem langen kolonialen Schatten. Auch wenn wir, die heute lebenden Generationen in der westlichen Hemisphäre, an dieser kolonialen Geschichte keine Schuld haben, so tragen wir alle doch Verantwortung dafür, die noch heute daraus resultierenden Abhängigkeits-Strukturen zu verändern und in ein partnerschaftliches Handeln auf Augenhöhe zu verwandeln.
In Ihrem [ECHT BIO.] Laden finden Sie eine breite Auswahl an kakaohaltigen Genussmitteln. Viele Bio-Marken pflegen seit Jahrzehnten in Mittel- und Südamerika enge Partnerschaften mit Kakaolieferant:innen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe in den Anbauregionen, um die sozialen Strukturen vor Ort zu verbessern. Neben der fairen Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe geht es dabei auch darum, die „westliche Brille“ abzulegen und Verbesserungen passgenau mit den Wünschen der Bäuerinnen und Bauern vor Ort abzustimmen.
Der konsequente Kauf von zertifiziertem Fairtrade-Bio-Kakao ist für Bio-Kakaoverarbeiter:innen ein erster Schritt. Über die Bio-Prämie und über das Fairtrade-Programm sind Verbesserungen im Alltag der Menschen vor Ort finanzierbar. Doch erst der aktive Dialog und Besuche vor Ort ermöglichen es den Kakaoabnehmer:innen, die Lieferant:innen zielgenauer zu unterstützen.
Schokoladenhersteller iChoc hat vor einigen Jahren gemeinsam mit seinem Produktionspartner – der Schokoladenfabrik Weinrich – das Sustainable Organic Cocoa Project gegründet. In enger Abstimmung mit den 150 teilnehmenden Bauernfamilien im Osten der Dominikanischen Republik wird Stück für Stück das alltägliche Leben erleichtert: Für eine saubere Trinkwasserversorgung errichtete das Projekt etliche Wassertanks inkl. Filter für die Bauernfamilien und es unterstützt die ökologische Herstellung von Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Das schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit eines jeden einzelnen Menschen vor Ort.
Eine ähnliche Partnerschaft pflegt Naturata auch in der Dominikanischen Republik mit der Genossenschaft COOPROAGRO, einem Dachverband für 15 Kooperativen. Den rund 1.800 Kakaoanbauer:innen in diesen Genossenschaften steht ein Team von Agraringenieur:innen zur Seite, die die Bäuer:innen beraten und schulen. Die Fairtrade-Prämie investierte die Kooperative z. B. in den Bau einer Schulkantine und in die Sanierung einer Schule. Auch eine Arztpraxis für kostenlose Untersuchungen und Behandlungen der Angehörigen hat COOPROAGRO eingerichtet.