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Mit Wein auf dem Mehrweg

Wein in der Mehrwegflasche? Gibt es in Ihrem [ECHT BIO.] Laden zumindest in der 1-l-Flasche schon seit Ewigkeiten. Doch am gesamten Bio-Weinabsatz haben Mehrwegflaschen nur einen Anteil von grob geschätzt 10 %. Das ist ausbaufähig, denn bereits ab der vierten Wiederbefüllung lohnt sich die Pfandflasche wirtschaftlich, vor allem aber auch ökologisch!

Die größten Energiefresser im Weinhandel sind die Produktion von Neuglas und Kartons sowie die Transportwege. Wein-Pfandflaschen werden durchschnittlich 15-mal befüllt, bevor das Glas zu alt wird. Das ist ein sehr langer Produktlebenszyklus!

Zweite Stellschraube: Einwegkartons fallen weg. Die Pfandflaschen kommen in robusten „goldenen“ Standard-6er-Kunststoffkisten in den Handel, die bundesweit auch im Getränkehandel abgegeben werden können. Außerdem werden Transportwege in mehrfacher Hinsicht reduziert:
Die Fassweine kommen von Weingütern in Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Deutschland in Tanklastern zum Weinhändler. Eine vielfache Anzahl von Transporten wäre nötig, wenn diese Mengen in Flaschen auf Lkw transportiert würden. Über die REGIONALEN Bio-Großhandlungen gelangen die Mehrwegweine in Ihren [ECHT BIO.] Laden. Gleichzeitig sorgen die Bio-Großhändler auch als „Pfandsammler“ in der Fläche dafür, so dass Extrawege minimiert werden. Wichtig, damit das Kreislaufsystem möglichst reibungslos funktioniert, ist vor allem wenig Flaschenausschuss. Das heißt, man benötigt gut maschinenwaschbare Flaschen mit Nassklebe(papier)etikett, ohne Kapsel, ohne aufgeklebte Preisschildchen, ohne Schraubgewinde und in der „breitschultrigen“ Bordeaux-Flaschenform, die anlagenkompatibel ist.

Neue Systeme auf dem Weg
Doch viele Weinliebhaber:innen bevorzugen die gewohnte 0,75-l-Flasche. Hier ist also der größte Hebel, um die Mehrwegquote zu erhöhen. Um den Druck zu erhöhen, sieht ein Entwurf für eine neue EU-Verpackungsrichtlinie eine verbindliche Mehrwegquote von 5 % ab 2030 und von 15 % ab 2040 vor. Diese Quoten beziehen sich sowohl auf die Winzer:innen als auch den Letztvertreibenden, also den Einzelhandel. Weine werden meist nur einmal im Jahr abgefüllt, die Flaschen würden also 20 bis 30 Jahre im System zirkulieren. Das ist durchaus machbar, meinen Expert:innen. Für Weine, die keine mehrjährige Lager(reife)zeit in der Flasche benötigen, bietet also auch dieses Format Chancen, wenn genügend Winzer:innen mitmachen und die Logistik für Pfandrücknahme, Flaschenträger (Pfandkisten), Flaschenreinigung etc. gut durchdacht wird. Erste Konzepte sind in der Markteinführung.

Doch es gibt auch andere Ideen, die auf bereits bestehende Kreislaufsysteme zurückgreifen. Und so gibt es inzwischen auch Wein in der 0,5-l-Bierflasche. Ungewöhnlich? Sicherlich! Das kommt aber auch dem Wunsch vieler Weinliebhaber:innen nach Genuss in einer kleineren Flasche entgegen. Halten Sie die Augen offen für neue Mehrwegangebote beim Wein! Es tut sich was. Und wer nicht warten möchte, findet bei den 1-l-Weinen schon eine ziemlich breite Auswahl.