Überspringen zum Inhalt

Gift auf unseren Äckern?

Bio-Pflanzenschutz schützt auch ohne Chemie und verhindert Rückstände schädlicher Substanzen in unseren Böden

Im Auftrag der europäischen Dachorganisation für den Bio-Landbau, IFOAM, haben die österreichische Umweltorganisation Global 2000 und die Wiener Universität für Bodenkultur Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln verglichen. Dabei untersuchten sie 256 für den konventionellen Landbau zugelassene und verwendete Wirkstoffe mit den 134 für den Öko-Anbau zugelassenen Wirkstoffen. Als Vergleichsparameter für die Gefährlichkeit aller Wirkstoffe nutzten sie die amtlich vorgeschriebenen Gefahrenhinweise wie „giftig beim Verschlucken“. Die Ergebnisse sind in der Tabelle gegenübergestellt.

Bei der Gefährlichkeit der Wirkstoffe gibt es deutliche Unterschiede. So hat die EU-Lebensmittelbehörde EFSA Richtwerte für die noch akzeptierte tägliche Aufnahme festgelegt.

Im Ökolandbau dürfen nur natürliche oder natürlich gewonnene Wirkstoffe eingesetzt werden. 56 % der zugelassenen Bio-Wirkstoffe sind natürliche Bodenbewohner, wie z. B. Mikroorganismen. Weitere 19 % der Bio-Pflanzenschutzmittel sind Grundstoffe, wie z. B. Sonnenblumenöl, Essig, Milch, Backpulver. Sie alle haben kein bzw. oder nur ein sehr geringes Schadenspotenzial. In der konventionellen Landwirtschaft eingesetzte synthetisch hergestellte Wirkstoffe zielen mit einer möglichst hohen Giftigkeit auf die zu bekämpfenden Schaderreger ab und sind dann meist auch in kleinsten Konzentrationen für so genannte Nicht-Zielorganismen, wie z. B. Honigbienen oder Menschen, hochgiftig.

Bio-Landwirtschaft setzt auf vorbeugende und natürliche Maßnahmen im Pflanzenschutz, dazu gehört auch der Einsatz von standortangepassten Sorten und Arten.