Verzicht auf Monokulturen, Stärkung der Vielfalt und Entwicklung von resilienten Nutzpflanzen werden in Zukunft unerlässlich sein.
Die Klimaveränderungen stellen auch unsere Landwirt:innen vor große Herausforderungen. Die jahrhundertelang bekannten Rhythmen in der Landwirtschaft funktionieren immer weniger. Resilienz heißt das Zauberwort: Das bedeutet anpassungsfähige Wirtschaftssysteme im Anbau von Getreide, Kartoffeln, Raps, Gemüse und Obst.
Nicht große Flächen mit Weizen- oder Rapsfeldern, sondern vielfältige, kleinteilige Felder sind Teil der Lösung, die aber ihren Preis haben in Sachen Arbeitskosten. Zu vielfältigen Flächen gehören auch Blühstreifen und Hecken, in denen sich Nützlinge wohlfühlen und die Krankheiten in den „Nutz“kulturen minimieren helfen.
Diese sogenannten „Ökosystemleistungen“ können die Landwirt:innen aber nur erbringen, wenn sie für ihre Arbeit auch fair bezahlt werden – sei es über gerechte Preise für ihre Ernte oder über staatliche Subventionen.
Vielfältige Anbaukulturen bieten aber auch eine gewisse Versicherung gegenüber Ernteausfällen durch Dürre oder Überschwemmungen. Dazu gehört auch eine genetische Vielfalt mit standortangepassten Sorten und insgesamt eine größere Vielfalt an Nutzpflanzen neben Weizen, Reis, Mais und Soja, die global die Landwirtschaft dominieren.
Im Ökolandbau gibt es zwar zunehmend ökologisch angebautes Saatgut, aber noch immer zu wenige Sorten, die sich speziell für den ökologischen Anbau eignen. Alte Sorten in neue Zuchtlinien einzukreuzen kann helfen, an die jeweilige Region angepasste Sorten weiterzuentwickeln. Für große internationale Züchtungsunternehmen ist dieses Thema „unwirtschaftlich“, weil es nicht genügend Finanzertrag bringt.
Eine gemeingutorientierte Saatgutzüchtung und -Vermehrung gibt es aktuell nur im Ökolandbau. Hier verzichten Züchter:innen auf private Eigentumsrechte auf neu entwickelte Sorten. Landwirt:innen können diese Sorten auf ihren Höfen vermehren, ohne teure Lizenzrechte kaufen zu müssen.
Züchtungsarbeit braucht Zeit und ist teuer – ohne Lizenzrechte braucht es daher andere Finanzierungsmodelle für die Arbeit in den Zuchtgärten. Im Bio-Fachhandel haben sich verschiedene Finanzierungsmodelle, wie z. B. der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft etabliert.
In Ihrem [ECHT BIO.] Laden finden Sie nicht nur ein Vollsortiment, das zu 100 Prozent aus Bio-Anbau stammt, sondern ein Angebot, das Landwirtschaft weiter denkt und Lösungen für die Landwirtschaft von morgen entwickelt.