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Kühe & Co. auf die Weide!

Huftritt und Mist sind unsere besten Klimaschützer

• Ja, wir müssen weniger Fleisch essen.
• Ja, es gibt zu viele Rinder.
• Und natürlich sollten Rinder nicht mit Importkraftfutter aus Brasilien oder Argentinien gefüttert werden, das aus gerodeten Regenwäldern stammt, weite Transportwege über den Ozean hinter sich hat und eine miserable Klima- und Energiebilanz aufweist.

Fakt ist aber auch: Unsere heutige Kulturlandschaft braucht Weidetiere (Rinder, Schafe, Ziegen), sonst gäbe es keine Wiesen mehr bzw. sie würden verbuschen und verwalden. Rund ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland ist Dauergrünland, ergo Wiesen oder Weiden.

Ein Teil davon lässt sich auch nicht ackerbaulich nutzen. Über Huftritt und Mist der Weidetiere bilden sich Lebensräume, in denen seltene Pflanzen und Insekten leben. Richtige Beweidung ist daher auch immer aktiver Naturschutz. Ein Forschungsprojekt mit 40 beteiligten Ländern zeigt: Beweidetes Grasland ist artenreicher als unbeweidetes. Die Artenvielfalt auf Bergwiesen ist größtenteils weidetierbedingt.

Doch mehr Beweidung heißt nicht, mehr Tiere zu halten, sondern es geht darum, die Tiere zurück aus den Ställen auf die Weide zu holen. Wenn Rinder, Schafe und Ziegen hofeigenes Futter fressen, also Gras und Heu, welches wir gar nicht verwerten können, entsteht auch auf den Feldern keine Anbaukonkurrenz zwischen Lebensmitteln und Tierfutter. Aus dem durch unsere Verdauung nicht verwertbaren Futter produzieren Weidetiere Milch und Fleisch und düngen die Weide. Grünland ist ein wertvoller, riesiger Kohlenstoffspeicher!

Mehr Weidehaltung und Fütterung aus eigenem Grünland mit nur wenig Kraftfutter bedeuten für Tierhalter:innen eine sinkende Milchleistung der Kühe. Doch wenn landwirtschaftliche Betriebe für Milch und Fleisch angemessene Preise erhalten, können sie auch bei kleineren Tierbeständen ihre
Existenz sichern.

Das richtige Maß ist entscheidend auf dem Weg zu mehr Tierwohl und gleichzeitig mehr Klimaschutz. Für Fleischliebhaber:innen gibt es keine Verbote, doch Flexitarier:innen gehört die Zukunft!