Nach dem bunten Karnevalstreiben beginnt wieder die „Fastenzeit“. Wie wäre es denn mal mit „Müll-Fasten“, also möglichst verpackungssparend einkaufen? Das gelingt mit diesen drei wichtigen Merksätzen:
• Mehrweg ist besser als Einweg.
• Monoverpackungen aus nur einem Material lassen sich besser recyceln als Verbundstoffe.
• Achten Sie zu Hause auf die richtige Mülltrennung bei der Entsorgung.
In Ihrem [ECHT BIO.] Laden hatten Mehrweg-Lösungen für Getränke, Joghurt und Milch schon immer eine Heimat. Inzwischen gibt es Zuckermais, Cornichons, Linsen oder Nüsse – um nur ein paar Beispiele zu nennen – immer öfter auch im Pfandglas. Haferdrinks und neuerdings auch Raps-, Oliven- oder Bratöle in der Mehrwegflasche finden langsam ihren Weg in die Regale. Regionale Kreisläufe mit kurzen Transportwegen und häufige Nachbefüllung sorgen für eine gute Ökobilanz. Bis zu 50 Runden schaffen Glasflaschen in der Regel, danach lässt sich daraus hervorragend neues Pfandglas herstellen.
Aber nicht alle Lebensmittel lassen sich sinnvoll in Glas abfüllen. Doch recyclingfähige Verpackungen sind auf dem Vormarsch und viele Bio-Pioniere tüfteln an Verpackungsoptimierungen, die trotzdem die Haltbarkeit der Lebensmittel gewährleisten. Das Motto „Weniger ist mehr“ in Bezug auf Lebensmittelverpackungen bedeutet: weniger Plastik, weniger Material, weniger Gewicht. Verbundstoffe aus mehreren Komponenten lassen sich schlecht recyceln, Papier hingegen ist nicht auslaufsicher. Doch Pasta- und Müsli-Hersteller, wie z. B. Spielberger Mühle, sind fündig geworden und setzen seit einigen Jahren auf Papier statt auf Folie. Eine stärkebasierte Schicht auf der Innenseite schützt Lebensmittel und ist trotzdem altpapierfähig.
Papierverbunde mit einer inneren Kunststoffbeschichtung bereiten dagegen Probleme beim Altpapierrecycling. Hier müssen für die richtige Entsorgung beide Lagen zu Hause gut voneinander getrennt.
Bei Folien und Plastikflaschen setzen immer mehr Bio-Hersteller auf Monoverpackungen mit einer speziellen Plastikfolie, die gut recycelbar ist, z. B. bei den Schokoladen von Vivani/iChoc, oder sie verwenden recycelte Plastikflaschen für Wasch- und Reinigungsmittel, wie z. B. sonett, Sodasan oder Almawin.
Rosengarten hat bei seiner Müsli-Range die Verpackungen gekürzt und verzichtet auf die vorher üblichen Clips um die Tüte und spart damit 13,5 % Plastik. Die Verschlüsse bei den Pflanzendrink-Cuisines von Allos bestehen aus Recyclingmaterial aus Zuckerrohr, das bei der Zuckerrohrproduktion übrigbleibt. Bio-Kunststoffe aus Abfallprodukten sind eine gute Alternative zu sogenannten Bio-Kunststoffen aus Maisstärke, die sich nicht in Kompostieranlagen verarbeiten lassen und auf dem Acker die Konkurrenz zwischen Teller und Tank anheizen.