
In Ihrem [ECHT BIO.] Laden hatten Mehrweglösungen für Getränke, Joghurt und Milch schon immer eine Heimat. Und so verwundert es nicht, dass die Mehrwegquote bei Getränken im Bio-Laden deutschlandweit 80 bis 90 % beträgt, während sie in klassischen Supermärkten und Getränkefachhandel bei nur 43 % liegt.
Inzwischen gibt es auch Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöl in vielen Bio-Fachgeschäften in der 0,5 l-Pfandflasche. Mehrweglösungen für Tomaten-Passata, Suppen, Nuss-Mus oder Ähnliches gibt es vereinzelt, konnten sich bisher aber auch im Bio-Einzelhandel noch nicht flächendeckend durchsetzen.
Insgesamt sind recyclingfähige Verpackungen jedoch auf dem Vormarsch, denn viele Hersteller tüfteln an Verpackungsoptimierungen – und zwar nicht nur für Endverpackungen, sondern auch für die Logistik von der Produktion zum Zwischenhandel und weiter zum Fachgeschäft. Mehrwegboxen ersetzen Kartons, immer mehr Rollis, auf denen die Ware zum Einzelhandel kommen, werden nicht mehr mit Schrumpffolie umwickelt, sondern haben leicht zu öffnende Gitter an einer Seite. Weniger ist mehr, lautet das Motto: also weniger Plastik, weniger Material, weniger Gewicht. Letzteres ist ein limitierender Faktor in der Logistik, schließlich kann jeder LKW nur ein bestimmtes Gewicht von A nach B transportieren.
Wichtige Erkenntnisse gibt es inzwischen:
Verbundstoffe lassen sich schlecht recyceln. Monoverpackungen aus nur einer „Stoff“-Art sind hier erste Wahl, z. B. Folien aus PP (Polypropylen) oder PE (Polyäthylen).
PET-Folien (Polyethylenterephthalat) werden übrigens kaum recycelt, da hier ausreichende Mengen aus Einweg-Pfandflaschen verfügbar sind. PET-Folie aus dem gelben Sack wird meist verbrannt.
Papierverpackungen aus Pergamin oder mit einer stärkebasierten Schicht auf der Innenseite sind altpapierfähig und haben sich inzwischen für Cerealien und auch Pasta etabliert.
Die Amaranth-Maiswaffeln von Allos kommen ganz ohne die allgemein üblichen Clips um die Tüte aus und sparen damit erheblich an Verpackungsmaterial durch verkleinerten Folienbedarf. Verschlüsse bei Pflanzendrinks bestehen bei Allos aus Zuckerrohr-Resten und sind damit recycelfähig. Viele weitere Beispiele aus dem gesamten Sortiment ließen sich ergänzen.
Keine gute Ökobilanz weisen sogenannte Bio-Kunststoffe aus Maisstärke auf. Denn anders als der Claim „kompostierbar“ aussagt, reicht die Verweildauer in den Kompostieranlagen nicht für den Zersetzungsprozess. Kommen Bio-Kunststoffe aus Abfallprodukten, sind sie aber durchaus eine Alternative.
Und was können Sie selbst beitragen?
• Achten Sie auf Mehrweglösungen in Ihrem [ECHT BIO.] Geschäft.
• Gibt es lose/unverpackte Ware? Haben Sie entsprechende Vorratsgefäße, Brotbeutel, Gemüsenetze u. Ä. immer bei sich.
• Tipps für die richtige Müllentsorgungen finden Sie auch hier bei der Verbraucherzentrale:
Müll richtig trennen: gelber Sack, Restmüll, Papier oder wohin sonst? | Verbraucherzentrale.de