Melonen gibt es in nahezu unendlich vielen Varietäten und Sorten. Ihre Herkunft ist umstritten. Vermutet werden die subtropischen oder tropischen Steppengebiete Afrikas, Vorderasiens oder Südasiens. Bereits vor mehr als 4000 Jahren konnten im alten Ägypten und im damaligen Persien die ersten Melonenkulturen archäologisch nachgewiesen werden.
Obst oder Gemüse?
Melonen sind die Früchte einjähriger, krautiger Pflanzen und gehören damit eigentlich zum Gemüse. Sie gehören zur Familie der Kürbisgewächse und sind somit verwandt mit Gurken und Kürbissen. Von den Verbrauchern werden sie aber als Obst wahrgenommen und auch so gehandelt.
Das Fruchtfleisch besteht zu 90 % aus Wasser. Dennoch haben es Melonen in sich. Das gelbe bis rote Fruchtfleisch ist reich an Carotinen – der wichtigsten Vorstufe von Vitamin A. Außerdem stecken in den Früchten außerordentlich viel Vitamin C und die Spurenelemente Mangan und Zink. Ihrem hohen (Frucht-)Zuckergehalt verdanken Honig-, Netz- und Kantalupe-Melonen ihren Namen: Zuckermelonen.
Zuckermelonen werden in drei große Sortengruppen eingeteilt:
Glatte Melonen heißen auch Malteser Melonen, wegen ihres Dufts auch Ananasmelonen bzw. wegen ihres honigsüßen Fruchtfleisches auch Honigmelonen. Ihr wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die ganz glatte Fruchtschale.
Netzmelonen haben eine raue Schale, die rötlichgelb bis orange gefärbt ist. Ihre wie Rippen wirkenden hellbraunen Korkleisten bilden eine grobe Netzstruktur auf der Schale. Das Fruchtfleisch ist grünlich, aprikosenfarben oder rötlich gelb und sehr aromatisch. Die Galia-Melone gehört in diese Gruppe. Sie ist eine vergleichsweise junge Neuzüchtung aus Israel. Galia-Melonen sind sehr würzig und zuckerreich. Achten Sie beim Kauf auf den Duft, dies ist das wichtigste Zeichen der Reife.
Kantalupe-Melonen sind nach der Ortschaft Cantalupe nahe Rom benannt. Sie haben eher kleine Früchte, die deutlich gerippt sind bzw. tiefe Längsrillen aufweisen. Dadurch wird die Schale stark warzig-wulstig, was ihnen auch den Namen Warzenmelonen eingebracht hat. Die Schale ist weiß- gelblich oder blaugrün-grau, das Fruchtfleisch aprikosenfarben, gelborange oder rot. Da sie außerordentlich süß und sehr würzig-aromatisch sind, gehören sie zu den begehrtesten Melonen überhaupt. Sie sind aber auch sehr empfindlich. Bekannteste Sorte aus dieser Gruppe ist die Charentais, die nach Hauptumschlagplatz in Frankreich auch Cavaillon-Melone heißt. Es ist DIE französische Melone.
Zuckermelonen sollten möglichst an der Pflanze reif werden. Wenn der Stiel zu schrumpfen oder aufzureißen beginnt, und die Frucht anfängt zu duften, ist sie reif. Die Farbe der Schale zeigt keinen Reifegrad an. Melonen sind generell sehr transportempfindlich und rasch verderblich.
Sie sind hervorragende Durstlöscher und Picknickfrüchte. Die kaum vorhandenen Kalorien machen die Frucht zum Genuss ohne Reue. Den vollen Geschmack entfalten die vollreifen Früchte, wenn sie vorher eine halbe Stunde gekühlt wurden.
Die Samen sind übrigens essbar. In den Samenkernen stecken beachtliche Mengen von Vitaminen, Mineralstoffen, Fetten und Eiweißen. In etlichen südlichen Ländern gelten die Samen der Melone als Delikatesse und werden dort geröstet und gesalzen als Snack serviert. Auch als Zusatz in gesunden Backwaren sind sie nicht selten.