Zum Jahreswechsel knallen wieder die Korken, um das neue Jahr mit einem Glas Sekt, Crémant oder Prosecco zu begrüßen. Abgesehen von ihrer Herkunft aus bestimmten Anbauregionen unterscheiden sich die prickelnden kohlensäurehaltigen Getränke auch durch ihre Herstellungsweise.
Frankreich: Champagner und Crémant
Champagner wird mit Luxus und Feierlichkeiten gleichgesetzt. Kein Spitzenschaumwein der Welt unterliegt derart strengen Vorschriften. Rigorose Ertragsbeschränkungen, eingegrenzte Rebflächen, auf denen nur bestimmte Rebsorten kultiviert werden dürfen, und ein äußerst aufwendiger und langwieriger Verarbeitungsprozess mit Flaschengärung und einer mindestens neunmonatigen Reifezeit sorgen für den einzigartigen, typischen Champagner-Geschmack.
Crémant d’Alsace, Crémant de Bourgogne & Co. sind die sogenannten kleinen Brüder des Champagners, die ebenso in der Flasche gären und weiteren strengen Vorschriften unterliegen. So dürfen die Beeren nur aus dem entsprechenden Gebiet stammen, das aus dem Etikett hervorgeht.
Italien: Prosecco, Spumante, Frizzante
Italienische Schaum- und Perlweine sind bei uns sehr beliebt. Prosecco enthält ausschließlich die Trauben der Rebsorte Glera aus definierten Regionen im Nordosten Italiens. Die Flaschengärung ist für einen Prosecco allerdings nicht vorgeschrieben. Ein Prosecco Spumante ist ein Schaumwein, dessen Kohlensäure im zweiten Gärvorgang entsteht. Eine Prosecco Frizzante hingegen ist ein Perlwein, dem die Kohlensäure von außen zugeführt wird.
Deutscher Winzersekt
Wir Deutschen lieben unseren Sekt. Der klassische Sekt unterliegt nicht der Flaschengärung, was ihn in der Herstellung etwas preiswerter macht, denn schließlich verteuert die bereits zu „Kaisers Zeiten“ (1902!) eingeführte Sektsteuer bis heute unseren Genuss.
Kleiner Funfact: 361 Millionen Euro nahm der Bund über diese Steuer 2023 ein. Für den seit den 1980er-Jahren definierten Winzersekt gelten hohe Qualitätsstandards. Er ist gewissermaßen das deutsche Pendant zum Champagner: Die Trauben müssen aus den eigenen Weinbergen des Winzerbetriebes stammen, er reift mindestens neun Monate und wird nach der anspruchsvollen „klassischen Flaschengärung“ hergestellt.
Perlwein und „Secco“ sind jung zu trinkende „Sprudler“, die vor allem im Sommer als perfekte Terrassen-Weine beliebt sind. Sie sind etwas fruchtiger und haben einen geringeren Alkoholgehalt als Schaumweine. Ein Secco erhält seine Perlage, also die Kohlensäure, während der ersten Gärung. Beim reinen Perlwein wird die Kohlensäure hingegen von außen zugeführt.
Im Trend: Pét Nat
Pét Nat steht für „Pétillant Naturel“. Hier kommt das ursprünglichste Verfahren zur Sektherstellung zum Einsatz. Auf eine zweite Gärung wird verzichtet, dafür wird der Wein kurz vor Ende seiner ersten Gärung gekühlt und auf Flaschen abgefüllt, wo er zu Ende gärt und seine Kohlensäure behält. Pét Nat sind typischerweise trüb und erinnern mit ihrem hefigen Aroma etwas an Cidre.