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Guter Ansatz : Acker und Solarenergie optimal kombinieren

Können Agrofotovoltaiksysteme künftig die Bio-Landwirtschaft noch nachhaltiger gestalten?

Bio-Landwirtschaft hat per se schon das Ziel einer nachhaltigen, resssourcenschonenden Landbewirtschaftung. Doch die Optimierung dieses Ziels hört nie auf. Und so tüfteln einige Bio-Landwirte bereits an dem nächsten Schritt und suchen die Symbiose zwischen Landwirtschaft und Solarstromerzeugung. Platt ausgedrückt: Oben wird der Strom erzeugt, auf dem Acker darunter wachsen Lebensmittel. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme entstanden auf einem Acker in Südbaden Solarmodule auf Gestellen. Eine Durchfahrtshöhe von fünf Metern erlaubt weiter den Einsatz großer Landmaschinen.

Der Einsatz von Solarmodulen und die Ernte von Feldfrüchten auf knappen Flächen funktioniert nur bei Kulturen, die auch einen Sonnenschutz benötigen bzw. die verschatteten Flächen vertragen. Sellerie beispielsweise und auch Kleegras reagieren mit deutlich besseren Erträgen. Auch Kartoffeln bringen etwas höhere Erträge.

Inzwischen gibt es verschiedene Versuchsreihen: Ein Winzer möchte testen, ob die Solaranlage die Trauben auch vor Hagel und Starkregen bzw. Sonnenbrand schützt. Und auch einen leichten Frostschutz erwartet er von den Solarmodulen. In den Niederlanden überdacht eine Anlage eine Himbeerfläche und ersetzt damit Folientunnel. Und auf Grünland wird neuerdings mit zweiseitigen Modulen experimentiert: Eine Seite weist nach Osten, die andere nach Westen. Damit kann ganztägig Sonne „geerntet“ werden. Und der Reihenabstand ist groß genug, um dazwischen mit der Mähmaschine zu arbeiten. Schon etwas häufiger zu sehen sind neuerdings Schafe, die unter Solarmodulen weiden. Jedes Agrofotovoltaiksystem muss aber individuell geplant werden. Und wirtschaftlich ist dieses System nur in der Kombination von Sonnenertrag und höheren Erträgen der Landwirte durch die Verschattung der Kulturen.