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Urlaub für Hühner und Böden

Bio-Pioniere, wie z. B. der Bauckhof in der niedersächsischen Heide, suchen ständig nach neuen Methoden, um das Tierwohl zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt und das Klima zu schützen. Natürlich bieten die gesetzlichen Vorgaben für die Bio-Tierhaltung schon einen guten Rahmen, aber die bloße Einhaltung der EU-Bio-Verordnung ist vielen Bio-Pionieren zu wenig.

Wanderhühner

Die mobilen Ställe ermöglichen eine bodenschonende Tierhaltung, die vermeidet, dass zu viel Hühnermist die Böden belastet. Außerdem steht den Hühnern stets frisches Gras zur Verfügung. Doch Hühner brauchen als ursprüngliche Wald-und Waldrandbewohner nicht nur ausreichend Platz in ihrem Auslauf, sondern vor allem auch Schutz vor Greifvögeln sowie schattige Rückzugsorte vor der heißen Sonne im Sommer.

Waldhühner

Hier kommen nun sogenannte Agroforstsysteme ins Spiel:
Mit schnell wachsenden Bäumen, wie z. B. Pappeln, können Wiesen und Weiden binnen kurzer Zeit in noch naturnähere Lebensräume umgestaltet werden. Die Bauckhof GmbH in Klein Süstedt hat vor einigen Jahren rund 12.000 Pappeln gepflanzt. Diese können besonders gut den im Hühnerkot enthaltenen Stickstoff aus dem Boden ziehen und für das eigene Wachstum nutzen. Die Landschaft wird besser strukturiert und unterstützt damit die Biodiversität in der Umgebung. Alle 6–10 Jahre kann das Pappelholz geerntet werden. Es dient als Brennholz in Form von Hackschnitzeln oder auch als Rohstoff für die Holzverarbeitung. Die Bäume treiben nach dem Schnitt regelmäßig wieder aus.

Bauckhof: Bio-Pionier seit bald 90 Jahren

Die Bauckhöfe – bestehend aus drei unabhängig wirtschaftenden Höfen und einer Mühle – gehen zurück auf den Bauckhof in Klein Süstedt, der bereits 1932 mit der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung begann. Heute ist hier die Hühnerhaltung zur Ei- und Fleischerzeugung zu Hause. Die Bauck GmbH mit der Mühle in Rosche entstand 1969 als Verarbeitungs- und Handelsgesellschaft, um die landwirtschaftlichen Produkte der norddeutschen Demeter-Landwirte zu vermarkten. Aus Rosche kommen u. a. die Kuchenbackmischungen. In Amelinghausen ist heute die Milchviehwirtschaft zu Hause und in Stütensen liegt der Schwerpunkt auf sozialtherapeutischer Arbeit.