Grünland, wie Weiden genannt werden, ist die „Mutter“ des Ackerbaus und enthält 40 bis 300 % mehr Kohlenstoff und Humus als Ackerland. Es ist somit ein natürlicher Kohlenstoffspeicher. Grünland braucht Weidetiere, sonst verbuscht und verwaldet es. Das selektive Grasen der Tiere, ihr Tritt und ihr Dung ermöglichen eine hohe Biodiversität.

Die enorme Reduzierung der Weiden durch Ackerflächen sowie den drastischen Rückgang der Weidehaltung machen Ökologen heute verantwortlich für das Artensterben der Insekten und Vögel in Deutschland.

Weidehaltung verbindet Klimaschutz mit Tierwohl

Es entspricht dem Wesen der Kühe, Schafe und Ziegen, sich in Herden auf der Weide zu bewegen und dort ihr Futter zu suchen und zu verdauen.
Sicher haben Sie in Ihrem [ECHT BIO.] Laden auch schon „Heumilch“ im Kühlregal gesehen. Heumilch stammt von Kühen, die im Sommer auf der Weide grasen und im Winter Heu als Futter bekommen. Dafür hat die EU inzwischen ein Zertifikat als „geschützte traditionelle Spezialität“, das Siegel „Heumilch g. t. S.“, entwickelt.
Heumilch hat einen deutlich höheren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6) als herkömmliche Milch. Diese Fettsäuren kann der Mensch nicht selbst produzieren, sie müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden.

Soziales Leben auf der Weide

Zum Tierwohl gehört auch, dass die Kühe ihre Hörner behalten. Sie sind Ausdruck der sozialen Rangordnung und ein wichtiges Organ bei den komplexen Stoffwechsel- und Verdauungsprozessen. Demeter-Bauern verzichten grundsätzlich auf das schmerzhafte Enthornen. Auch die Mutter- und Ammengebundene Kälberaufzucht kehrt zurück. Der Sozialkontakt: das Belecken, die Körperpflege durch die Mutterkühe und Ammen sowie das Saugen sind wichtig und prägend. Das alles macht das Herdenmanagement für die Bauern sehr viel anspruchsvoller.

An dem Label „Zeit zu zweit – für Kuh + Kalb“ erkennen Sie in Ihrem [ECHT BIO.] Laden Milchprodukte aus dieser dem Tierwohl entsprechenden Haltungsform. Und wenn Sie auf den Weiden Milchkühe mit Hörnern und Jungtieren sehen, wissen Sie, dass es diesen Tieren gut geht und sie nicht unser Klima kaputt rülpsen, sondern zum Erhalt der Weiden und Artenvielfalt beitragen.