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Zukunftsspeisen, die dem Klima trotzen

Unsere Landwirtschaft ist auf der Suche nach proteinreichen Alternativen, um im Klimawandel zu bestehen. Der Anbau von Quinoa und Kichererbsen scheint gute Voraussetzungen zu bieten.

Unsere Landwirtschaft muss klimaresilienter werden. Lange Hitzeperioden, ausbleibende Niederschläge und immer neue Extremwetterereignisse verursachen jedes Jahr erhebliche Ertragsausfälle von bislang „sicheren“ traditionellen Feldkulturen. In der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt hatte der Zuckerrübenanbau einen Anbauschwerpunkt. Inzwischen wird der Anbau auch wegen Wassermangel zunehmend unattraktiv für die Landwirte.

Unter Federführung der Universität Halle-Wittenberg entwickeln drei Ackerbaubetriebe und zwei Gärtnereien Lösungen für eine bodenschonende, humusaufbauende und erosionshemmende Bodenbewirtschaftung und überprüfen neue Kulturarten auf ihre Anbauwürdigkeit in der Region.

Finanziert wird das Projekt „Zukunftsspeisen – Superfood aus Sachsen-Anhalt“ mithilfe von EU-Geldern. So sammeln Landwirte z. B. Erfahrungen mit dem Humusaufbau im Quinoa-Anbau. Quinoa und Kichererbse kommen eigentlich vor allem aus den Anden bzw. der Türkei oder Italien, finden aber durch den Klimawandel zunehmend auch in unseren Breiten immer bessere Anbaubedingungen.
Zumindest die Kichererbse scheint sich schon mal wohlzufühlen auf hiesigen Äckern, inzwischen hat ein Betrieb seine Fläche dafür auf 50 ha vergrößert und findet auch Abnehmer dafür. Quinoa ist aktuell noch unwirtschaftlich, trotzdem läuft der Probeanbau weiter. Die Kichererbsen aus der Börde landen u. a. auch bei einem Berliner Start-up, das daraus Kofu macht – Tofu aus Kichererbsen statt aus Soja!
Doch das Projekt Zukunftsspeisen kümmert sich nicht nur um den Anbau, sondern auch um neue Rezepturen und Verwendungsmöglichkeiten, vor allem für Großküchen wie Mensen, Kitas, Betriebskantinen etc. Dort soll die klimafreundliche Ernährung forciert werden und das vegetarische/vegane Angebot mit einfachen Rezepturen und Zutaten aus regionalem Anbau verbessert werden. Und so testen die Ernährungswissenschaftler:innen neue Rezepturen, z. B. Omeletts auf Kichererbsenbasis, natürlich ohne Ei, oder auch Kekse oder Hummus, Letzteren auch in Süß mit Schokocreme.
Hiesige Kichererbsen sind aktuell im Einkauf für Großküchen oft teurer als Importe aus der Türkei oder Italien, doch die Verbesserung der regionalen Wertschöpfung ist ein Argument fürs Umdenken in den Küchen.

Quelle: www.zukunftsspeisen.com